Donnerstag, 15. Mai 2014

Fehldiagnosen beim Krebsscreening – ein aktueller und ein historischer Skandal

Bei der Früherkennung von Krebs ist zu unterscheiden zwischen falsch positiven Befunden und Fehldiagnosen. "Falsch positiv", also ein positive Befund der Screening-Untersuchung, der sich in der diagnostischen Phase nicht bestätigt, gehören zur Früherkennung wie die sprichwörtlichen Späne zum Hobeln. Falsch positiv sind also unvermeidbar und haben nichts mit Fehlern zu tun.
Fehldiagnosen hingegen beruhen auf Fehlern. Eine Diagnose wird gestellt, obwohl die Krankheit nicht besteht. Eine Diagnose wird nicht gestellt obwohl die Krankheit  besteht.
Das dürfte beim Krebsscreening selten sein, kommt aber vor.
Heute in der Süddeutschen Zeitung ein Bericht über einen inkompetenten Radiologen, der im Rahmen des Mammografiescreening-Programms Fehldiagnosen gestellt hat. Das Programm ist grundsätzlich auf beachtlichem Niveau qualitätsgesichert.
Der folgende Beitrag asu der Süddeutschen Zeitung verdeutlicht, dass das System in diesem Fall versagt hat. Link




Hier der schon historische Fall Josef Kemnitz, einem unfähigen Pathologen, der in Kooperation mit einem unfähigen Radiologen eine nicht bezifferbare Zahl von Fehldiagnosen gesetllt hat. Der Pathologe entzog sich der gerichtlichen Klärung durch Suizid.
Deutsches Ärzteblatt 25.2.2000. Fehldiagnose Brustkrebs: Defekte Diagnosekette Link

Deutsches Ärzteblatt 18.9.2000. Brustkrebsskandal: Verbrannt Link



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